Die Medizinische Versorgung auf See
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Von der Ostsee zum Hostsee-
ein ehemaliger Hochseefischer verrät uns
"sein" Fischrezept!
Abfischen im Horstsee bei Grimma/Wermsdorf
Meine Beute: ein Hecht!
Filetiert und eingelegt mit Salz, Zitrone, Fischgewürz, Zwiebeln, Möhren,
Knoblauch, Apfel und Olivenöl. In den Kühlschrank für ca. 2 Stunden und
dann in Butterschmalz braten.
Guten Appetit, Euer Lutz Schuch!
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Einmal Fischer, immer Fischer!
Zwischen Wismar und Boltenhagen anfelt der ehemalige Hochseefischer
Horst Jersak den Hornhecht. Früher in langen Gummistiefeln, heute steht
er mit der Wadhose im Wasser.Hauptsache es ist Fisch. Viele mögen diesen
Fisch garnicht, da er grüne Gräten hat.
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Projekt 3700
In den sechziger Jahren war angedacht, einen Eisenbahnfährhafen 800 m östlich
vom Bakenberg/Rügen (Mövenort) zu bauen. Die Polen hatten die Transitgebühren für
Transporte in die Sowjetunion um 170% erhöht und man versuchte nun eine seeseitige
Verbindung DDR-UdSSR einzurichten. Es gab vorher auch andere angedachte Standorte
(Gristow bei Greifswald, Usedom, Rostock), aber diese fielen durch. So begann man 1963
mit Recherchen am Mövenort. Es sollte eine Gleisanbindung über Altenkirchen nach Ram-
bin geben. Dabei hätte ein Brückenbau an der Wittower Fähre entstehen müssen. Der da-
malige Verteidigungsminister der DDR Hoffmann stellte aber die Forderung auf eine Duch-
fahrtshöhe von 60 m zu garantieren. Es ging um die Schiffe der Volksmarine in Dranske-
eine kostspielige Angelegenheit. Daraufhin wurden noch zwei andere Varianten ausgelotet
(Brücke bei Lobbin oder Schaabe) Dieses Projekt wurde volkswirtschaftlich eingeordnet
und es sollten 800000 t Baumaterial bevorratet werden. Vorgesehener Beginn der Arbei-
ten 1964. Der Anlaufhafen in der SU sollte Kaliningrad sein, was eine Kanalfahrt mit sich
gebracht hätte. Der Ort Wiek war als Wohnort für Arbeitskräfte vorgesehen. Im Jahr 1965
wird dieses Vorhaben aufgegeben, wahrscheinlich aus Kostengründen und auch die Polen
hatten die Erhöhung der Gebühren zurück genommen. 1973 sollen die Schweden noch ein-
mal Interesse an diesem Standort gehabt haben. Aber darauß wurde auch nichts.
Veranstaltung "Sturmgespräch" Sassnitz/Rügen vom 19.2.2020
Aufgeschrieben von Bernd Nöll Stellv.Vorsitzender
Förderverein des Fischerei und Hafenmuseum e.V.
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Ein Fischer aus Baabe/Rügen beim "Auspuken"
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Salzen auf dem 24-m-Kutter
Foto: Klaus Godglück
Ein tiefer Plasteteller diente als Handwerkzeug, um das Salz aus dem Salzfass zu holen.
Auf der Rutsche (Spud) wird der Hering und das Salz mit den Händen vermischt und in
Fässer gelassen. Das Mengenverhältnis hatte man im Handgelenk.
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Essentucki
Dieser russische Tanker versorgte Frosttrawler mit DK am Fangplatz
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Hilfsschiff "Karl Marx"
Logger „Karl-Marx“ wird am 30.03. 1950 als ROS 102 in Dienst gestellt. Es ist noch ein genietetes Schiff, welches auf der VEB Elbewerft Boitzenburg gebaut wurde.
Am 20.04. 1963 wird aus diesem Logger das Hilfsschiff SAS 200 „Karl Marx“
Zu dieser Zeit hatte das Fischkombinat Saßnitz ein Flotte von 100 Kutter und so war die „Karl Marx“ in Nord- und Ostsee damit beschäftigt die Versorgung und Nachlieferung mit Proviant, Trinkwasser, DK, Fischereiausrüstung und Besatzungsmitglieder zu gewährleisten. Des weiteren Patiententransport nach Sassnitz oder in ausländischen Häfen, Schleppleistungen bei unklarem Propeller oder Maschinenschaden usw.
Anfang 1977 wird der Logger „Karl-Marx“ in Rostock verschrottet.
Foto:Dieter Günther
Foto: Dieter Nohr
Foto: E.Ewert
Übergabe von Dieselkraftstoff an einem Frosttrawler
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Feuerschiff Lappegrund
Dänisches Feuerschiff (weitere Angaben leider nicht gefunden)
Foto: Jersak
SCHWIMMENDE LEUCHTTÜRME - Feuerschiffe liegen immer auf der gleichen Position
und sind in den Seekarten (Seezeichen) eingetragen. Man unterscheidet zwischen be-
mannten und den unbemannten Feuerschiffen. 1988 wurde das letzte bemannte deutsche
Feuerschiff außer Betrieb genommen. (Borkumriff IV)
Das dänische Feuerschiff "Lappegrund" lag 1,2 sm NNE-lich vom Schloß Kronborg in
Helsingör und 0,5 sm östlich der 3m Untiefe Lappegrund. Es war gerade für die süd-
gehenden Schiffe in Richtung Sund wichtig für das richtige Einfädeln. Das Feuer war
rundum weiß, Blinkgruppe 2, dazu gab es ein Nebelhorn und Funkfeuer. Diese Feuer-
schiffposition war von 1882 bis 1969 belegt. Ende der 60er, Anfang der 70er wurde
dann das Verkehrstrennungsgebiet von Falsterbo bis Skagen neu festgelegt und es
kamen Racon-Tonnen statt Feuerschiff zum Einsatz.
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Das Schlauchboot in der Fischereiflotte
Anfänglich war ein 2-Personen-Schlauchboot auch Rucks-Willi genannt, an Bord.
Es war aufgeblasen und mehr als schnelles Rettungsmittel gedacht.
Gerade in der Flottillenfischerei bekam das Schlauchboot zunehmend eine zweite Bedeutung, nämlich als Transportmittel für Tauschaktionen.
Es kam das 4-Personen-Schlauchboot an Bord.
Ganz oben stand wohl Filmetauschen, Ersatzteile, Heimatpost und Proviant.
So stand oft im Brückenbuch ….. „Netz an Deck - dampfen zur Hilfeleistung“, was manchmal auch schon mal 1 Stunde in Anspruch nahm und dann wurden Glühbirnen gegen Leberwurst getauscht.
Bis Windstärke 5 war diese Aktion für die Frosttrawler kein Problem, beide Trawler gaben dem Schlauchboot Windschutz, dafür gab es für jeden Schlauchbootfahrer 4,00 Mark
Gefahrenzulage pro Einsatz. Meistens wurden diese Hilfeleistungen bei Tageslicht
durchgeführt, in der Dunkelheit wurde das Schlauchboot von Scheinwerfen begleitet.
Es kam vor, das einige vom Deckspersonal mit dem Schlauchbootgeld, ihre Transitrechnung begleichen konnten.
Wenn die Schiffe zu weit auseinanderlagen kam schon mal ein Spruch dazu: Lang die Arme kurz die Pausen - 4 Mark wollen auch verdient werden.
Problematisch wurde es, wenn dabei Filme verloren gingen-ein Verlustprotokoll musste her.
Zu Hause gab es dann zusätzlichen Ärger. Erst recht, wenn die „Freundschaftskiste“ mit den wertvollen sowjetischen Kulturstreifen verlustig ging.
So kam es vor, dass ein pfiffiger Matrose oder Lehrling kurz mal die Sorgleine des Schlauchbootes festlegte und dann erging es dem Schlauchboot nebst Inhalt nicht so gut.
Der Kühlwasseraustritt der Hilfsmaschinen war für den Schlauchbootinhalt auch unangenehm.
Als die Frosttrawler dann in Ullapool, Killeybegs und Falmouth zur Makrelenübernahme
auf Reede lagen, spielten die Schlauchboote eine große Rolle. Ohne Motor, bei Wind, Regengüsse und Gezeitenstrom, zeigten die Sassnitzer ihr wahre Härte, um an Land zu kommen.
Foto: Horst Jersak
Foto:E.Ewert
Filme werden getauscht Schlauchbootbesatzung erzeugt durch kräftiges paddeln ein "Schraubenwasser".
Foto:Lothar Schumacher
Spazierfahrt
Foto:Dieter Nohr
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WBS (Weinblattsiegel)
Foto:M.L. Hinter diesem Holzstapel hatten sich die Zöllner versteckt
Leider haben wir von Kalmar nichts gesehen, denn die Flotte hatte "Landgangsverbot".
Kalmar ist eine Stadt in der südschwedischen Provinz Kalmar Län und der historischen
Provinz Smalaland. Die Stadt liegt an dem zur Ostsee gehörenden Kalmarsund zwischen
der Insel Öland und dem Glasreich. Die sechs Kilometer lange Ölandsbron, die Öland
mit dem Festland verbindet, ist das Einzige was wir, ausser dem Hafen, von Kalmar
"gut sehen konnten".
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Ferienobjekt
In Mukran hatte das Fischkombinat ein herrliches Ferienobjekt mit Meerblick
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Die Greifswalder Oie
Foto:K.Petersen
Foto:K.Petersen
Foto:K.Petersen
Die Greifswalder Oie (kleine Insel) ist eine Insel in der südlichen Ostsee. Die Insel ist ca. 54 Hektar groß,
etwa 1.550 Meter lang und 570 Meter breit. Auf der ca.19 Meter hohen Steilküste steht ein 49 Meter hoher
Leuchtturm mit einem der stärksten Leuchtfeuer in der Ostsee. Die Insel ist ein Naturschutzgebiet und wird
oft auch als "Helgoland der Ostsee" genannt. Während der DDR-Zeit befand sich auf dieser Insel eine
Grenzbrigade der NVA die den See- und Luftraum bewachen sollten. Heute befinden sich auf der Oie eine
Station der Seenotretter sowie ein Vogelschutzverein. (Vogelzähler) Für die Fischerei ist der Bereich nicht
so interessant. Im Frühjahr wenn die Heringsschwärme zum Laichen in den Greifswalder Bodden ziehen,
werden im Bereich zwischen Oie und Nordperd von Göhren schon die ersten Stellnetze ausgesetzt..
Fotos:Kapitän Frank Sakuth
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Die Seekrankheit
Die Seekrankheit ist seit jeher die unangenehmste Seite bei der Seefahrt.
Keiner bleibt davon verschont und es gab schon Seeleute, die musste man
am Mast festbinden, da sie an Land schwimmen wollten. Rudergängern hängte
man eine Pütz um den Hals, damit er nicht das Revier des Kapitäns beschmutzen
konnte. Man kann einfach nichts machen, da hilft auch kein starker Wille.
Das beste Mittel gegen dieses Unwohlsein ist frische, kalte Luft. Für mich
war die Arbeit an Deck das beste Mittel gegen die Seekrankheit. Unbedingt
sollte man etwas im Magen haben, aber dabei säurehaltige Getränke wie
Kaffee oder Säfte vermeiden. Hervorragend eignen sich Zwieback, Kamillentee
und ungesäuertes Brot. Immer versuchen, etwas zu essen, denn beim Übergeben
könnte es zu Krämpfen kommen, wenn der Magen leer ist. Auch die Speiseröhre wird durch die aggressive Magensäure und den Gallensaft geschädigt.
Und sollte man wirklich mal an der Reling stehen, dann immer an diesen Spruch denken:
Spuckste nach LUV, kriegste`s druff,
Spuckste nach LEE, geht`s in die See.
Na, dann gute Reise!
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10 Goldene Regeln für den modern denkenden Nautiker
- Warte mit dem Ausweichen bis zum letzten Augenblick, Zeige dem Gegner, dass du keine Angst hast.
- Manöver des letzten Augenblicks lasse nur die anderen fahren, nur so bleibst du auf der Kurslinie.
- Fischer passiere so dicht wie möglich, sie sind dir für jeden ins Netz gescheuchten Fisch dankbar.
- Vertausche nachts die Positionslaternen. Du wirst dich über die anderen amüsieren, es verschönert deine Wache.
- Nächtliche „Voll-Zurück“-Manöver bei guter Sicht zeigen dem Kapitän deine Selbständigkeit.
- Benutze bei Nebel nie das Radargerät, es würde mangelnden Mut beweisen.
- Blende nie vorausscheinende Lichter ab, sie zeugen von gesellschaftlichen Leben an Bord.
- Exakte Ruderkommandos verdummen den Rudergänger, lasse ihn selbständig handeln.
- Lasse den „ Alten“ deine Wachsamkeit merken, trage derbes Schuhwerk auf der Brücke.
- Korrigiere häufig den Lotsen, es zeigt, dass du kein Anfänger bist.
( Auszug aus meiner Festzeitung zum Studienabschluss --A6—
an der IHS Warnemünder Juli 1971)
Frank Sakuth
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Das Victoria-Hotel
Für Kombinatsangehörige (Land oder See) war das Victoria-Hotel eine wichtige Anlaufstelle.
In diesem Gebäude befand sich die Kaderabteilung, Kasse für Lohn-Abschlag-Barauszahlung
und Jahresendprämie. Des Weiteren konnte man dort seine Devisenscheine abholen und den
Urlaub einreichen. In der Sozialabteilung konnte man Kohlenkarten holen oder Fragen wegen
einer Wohnung klären. Auch die beliebten Ferien bzw. Krippenplätze konnte man in der Seestr.
beantragen.
Lohnstreifen Juni 1974
Lohnberechnung Frosttrawler
Dienststellung | Heuer/ Tag | Fanganteil pro 1.000,00 M Fangwert auch LVP ( in Mark ) |
Kapitän | 46,00 | 9,26 |
I. Nautischer Offizier | 40,00 | 5,04 |
II. + III. Offizier | 37,00 | 4,11 |
Funkoffizier | 37,00 | 4,11 |
Leitender Techn. Offizier | 40,00 | 5,04 |
I. Techn. Offizier | 37,00 | 4,11 |
II. Techn. Offizier | 37,00 | 4,11 |
E-Meister | 37,00 | 4,11 |
Kältemaschinist | 37,00 | 4,11 |
Elektriker | 25,00 | 3,45 |
Maschinenassistent | 25,00 | 3,45 |
Koch | 28,00 | 3,52 |
Kochsmaat | 25,00 | 3,45 |
Bestmann | 30,00 | 3,50 |
Vollmatrose | 25,00 | 3,45 |
Decksmann ( ungelernt) | 23,00 | 2,90 |
Produktionsmeister | 37,00 | 4,67 |
Anlagenfahrer Produktion | 25,00 | 3,50 |
Produktionsarbeiter | 25,00 | 3,45 |
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Freie – Tage – Regelung
Sonnabend a. See | 1 Freier Tag mit persönl. Durchschnitt |
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Sonntag auf See | 1 Freier Tag plus Verpflegungsgeld |
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Jeden 20. Seetag | 1 Freier Tag mit persönl. Durchschnitt |
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Jeden 30. Seetag | 1 Freie Tag mit Heuer + Verpflegungsgeld |
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Feiertag a. See | 1 Freier Tag plus Verpflegungsgeld |
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Verpflegungsgeld = 5,80 Mark ( Der Ostseesatz )
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Schiffsordnung der VVB Hochseefischerei
1971
Seemannsordnung aus dem Jahre 1953
(eingeschickt durch Gerhard Leuendorf, diese Seiten wurden aus seinem
Seefahrtsbuch entnommen)
Das heutige Seefahrtsbuch
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Das Seefahrtsbuch
Vielen Dank Bernd, für die Bereitsstellung des Seefahrtsbuches.
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Seefunk und Nachrichtenverkehr im VEB Fischfang
Sassnitz
Anfang der 50-iger Jahren wurde der Schiffsbestand im Fischkombinat Sassnitz (FFS)ständig erweitert und hatte bis zum Jahresende 1953 einen Umfang von insgesamt 189 Fischkuttern erreicht. Von Sassnitz aus wurden zur jener Zeit ausschließlich Fangplätze in der Ostsee befischt. Zur Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung mit Fisch und Fischwaren und mit dem Anlaufen weiter entfernt liegender Fangplätze (Nordsee) wuchsen die Anforderungen und die Bedeutung einer Nachrichtenübermittlung, um insbesondere hafenwirtschaftliche Prozesse (Fischumschlag/Absatz, Reparaturen, Ausrüsten der Fangeinheiten und Personalfragen) besser vorzubereiten und durchführen zu können. Um dieser Situation Rechnung zu tragen wurden mit der Indienststellung der 26,5 m Kutter von 1957 – 1959 insgesamt 8 Kutter mit 100 W- Funkstationen ausgestattet, gegenüber der üblichen Ausstattung mit 25 W-Stationen. Folgerichtig war dann auch die Einstellung von ausgebildeten Funkern. Damit leistete man einen Beitrag zur Verbesserung des Nachrichten-austausches über die Fangsituation, Fangergebnisse und andere Nachrichteninnerhalb der Fangflotte und mit der Fangleitung in Sassnitz. Mit der Indienststellung der KTS „Stubnitz“ und „Granitz“ 1965 sowie der Frosttrawler ( FT ) beginnend ab 1966 und der Einführung der Flottillenfischerei nahm die Bedeutung des Nachrichtenaustausch zwischen den Fangeinheiten und der Betriebsleitung, insbesondere der Fangleitung weiter zu.
Hauptaufgabe der zu dieser Zeit ca. 25 im Einsatz befindlichen Funker und Funkoffiziere war die Sicherung von menschlichem Leben auf See mit funktechnischen Mitteln, die Gewährleistung der Nachrichtenverbindung zu den Küstenfunkstellen und zu allen FFS-Schiffen am Fangplatz. So war es neben der täglich abzusichernden Rufbereitschaft vorgeschrieben, dass mindestens an 4 Std. pro Tag (FT) und 8 Std. auf den KTS die internationalen Anruf- und Seenotfrequenzen abzuhören waren. Zusätzlich war auf den Schiffen ein automatischer Alarmzeichenempfänger installiert, der die 500-khz-Seenotfrequenz überwachte. Bei der Aussendung eines Alarmzeichens (bestehend aus 12 Strichen a. 4 Sek.) wurde nach dem Empfang von 3-4 Alarmzeichen ein Klingelalarm ausgelöst und die Seenotfrequenzen mussten von den Funkern manuell abgehört werden. Im Nahbereich fand der Funkverkehr überwiegend per Sprechfunk auf Grenzwelle statt. Bei einem Einsatz in der nördl. Nordsee, im Nordmeer oder auf noch entfernteren Fangplätzen kamen per Tastfunk die Kurzwellensender im 8 -12- oder 16- MHZ-Bereich zum Einsatz. Hier standen jeweils 2-3 quarzgesteuerte Anruf- und Arbeitsfrequenzen zur Verfügung.
Des Weiteren gehörten zu den Aufgaben der Funker:
- die Absicherung und Durchführung des betrieblichen und privaten
Nachrichtenverkehrs mit Küstenfunkstellen insbes. mit Rügen-Radio,
Empfang u. Verteilung der Schiffspresse an Bord
- Teilnahme an den täglich stattfindenden sogenannten Programmzeiten
(Austausch über Fangaktivitäten, der Wettersituation u. sonstigen Aktivitäten am jeweiligen Fangplatz)
- die Wartung und Reparatur der funktechnischen Anlagen wie der Sende-u. Empfangsgeräte für Mittel-, Grenz-und Kurzwelle sowie der Notfunkanlage
- Wartung u. Reparatur der Navigationseinrichtungen (Funkpeiler, Decca-u./od. Loran-anlage, ab 1982 auch Satellitennavigation) und Fischortungseinrichtungen ( Echolot, HV-Lot, Netzsondenanlage), des Schiffsradars sowie der internen Kommunikations -einrichtungen ( Bordfunk, Bordtelefon)
- auf den FT gehörte auch die Beschaffung, Ausgabe und Abrechnung der Transitwaren unter Einhaltung der damals geltenden Zollbestimmungen zu den Aufgaben der Funker
Neben den Programmrunden am Fangplatz gab es täglich Programmzeiten mit der Fangleitung in Sassnitz zur Übermittlung der Tagesproduktion, Abstimmung von Einlaufterminen und Übermittlung von Reparaturanforderungen um entsprechende hafenseitige Prozesse effektiv vorbereiten zu können. Des Öfteren wurden auch Nachbestellungen von Material und Proviant auf diesem Wege vorgenommen. Als Pendant zu den Seefunkstellen gab es landseitig ebenfalls eine Nachrichtenzentrale, die täglich im 2-Schichtsystem mit Funkern besetzt war, um zu feststehenden Zeiten über Rügen Radio ( FFS hatte keine eigenen Funksender und Sendefrequenzen) die v.g. Meldungen der Schiffe entgegenzunehmen, eine tägliche Fangmeldung aller Schiffe des FFS incl. Standorte und Einlauftermine zu erstellen. Diese betriebliche Gesamtmeldung wurde als Arbeitsgrundlage an alle Betriebsabteilungen und in abgeschwächter Form auch im Stadtgebiet insbesondere zur Information der Angehörigen von Besatzungsmitgliedern verteilt. Mit der III. UN-Seerechtskonvention von 1982 und der Neufestlegung der Fischereigrenzen der Küstenstaaten wurden die „Großschiffe“ des FFS 1984/85 an Fischfang Rostock übergeben und die Kutterflotte war bis auf einen Einsatz vor Mocambique überwiegend im Nahbereich in der Ostsee im Einsatz.
So erfüllte das Funkwesen bei der Entwicklung des FFS eine nicht unwesentliche Aufgabe bei der Entwicklung des Fischereistandortes Sassnitz.
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Brotfisch
Ein Brotfisch ist eine Fischart, die in einem bestimmten Gewässer am häufigsten gefangen
wird und von deren Verkauf der Fischer lebt. Der Hering (Foto) ist für die Rüganer seit
jeher ihr Brotfisch.
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Foto:Lohmann
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Allen Seefahrtschülern ist dieses Wandbild in der Mensa in Erinnerung. Es wurde 1954 mit dem Umbau und der Erweiterung der Seefahrtschule Wustrow von Hedwig Holz-Sommer geschaffen. Die Künstlerin hat auch den 17-m-Kutter SAS 79 „Aktivist“ in Szene gesetzt. Leider ist es mit dem Abriss der Mensa 2018 auch zerstört.
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Diese Fotos schickte uns Jens Walther
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